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Kappsäge oder Tischkreissäge - Was ist besser?

SAMUEL HELLER
Akt. 5. September 2021

Irgendwann kommt für jeden ambitionierten Heimwerker der Tag, an dem eine Stichsäge oder Handkreissäge für bestimmte Arbeiten einfach nicht geeignet ist. Sei es, weil viel gesägt werden muss oder weile eine hohe Präzision erforderlich ist.

Kappsäge in Action

Kappsäge oder Tischkreissäge?

Für beide Aufgaben gibt es passendere Sägen. Doch nicht jedes Gerät ist für jede Arbeit gleichermaßen gut geeignet. In diesem Kurzratgeber zeige ich euch, welche Vorzüge eine Kappsäge und welche Vorteile einer Tischkreissäge hat, wofür diese Sägen verwendet werden können und wann ihr sie lieber nicht einsetzen solltet.

Vorteile der Kappsäge

Eine Kappsäge ist eine sehr präzise Säge. Sie eignet sich zum präzisen Sägen von Leisten, Profilen, schmalen Brettern und kleineren Banken. Mit dem richtigen Sägeblatt ausgerüstet können Kappsägen zum Bearbeiten von Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff und Leichtmetallen verwendet werden.

Kappsägen gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen. Als Kapp- und Gehrungssäge oder als Kapp-, Gehrungs- und Zugsäge. Bei einer Kapp- und Gehrungssäge ohne Zugfunktion sind Schnittbreite und Schnitttiefe durch den Durchmesser des Sägeblattes begrenzt. Mit diesen Sägen können etwa 200 mm breite Wandpaneele, Bretter, Profile und Leisten gesägt werden.

„Durch die Zugfunktion ist es möglich, mit einer kombinierten Kapp-, Gehrungs- und Zugsäge breitere Werkstücke, beispielsweise Wandpaneele zu sägen. Ein weiterer Vorteil einer Kappsäge ist, dass die meisten Winkel für Gehrungsschnitte mithilfe von Rastpunkten bei 15°, 22,5°, 30° und 45° schnell und präzise eingestellt werden können.“

– Samuel Heller, Chefredakteur

Auch das Sägeblatt kann geneigt werden, sodass Winkelschnitte in 2 Ebenen in einem Durchgang gesägt werden könne. Nicht zuletzt ist eine Kappsäge sehr mobil. Eine Kappsäge kann problemlos transportiert und am Arbeitsort aufgestellt werden. Für die Arbeit mit diesen Sägen, wird nur ein stabiler Tisch oder eine Werkbank benötigt. Ein eigenes Gestell ist nicht unbedingt erforderlich.

Vorteile der Tischkreissäge

Eine Tischkreissäge hat gegenüber einer Kappsäge den Vorteil, dass die Schnittlänge praktisch nicht begrenzt ist. Durch den großen Sägetisch können auch größere Plattenwerkstoffe sicher und präzise gesägt werden.

Tischkreissäge beim Längsschnitt

Sie eignen sich perfekt zum Sägen von größeren Platten für den Möbelbau. Mit einer Tischsäge ist es möglich, lange Werkstücke wie Bretter und Balken in Längsrichtung zu teilen. Dabei werden die Werkstücke an einem Anschlag präzise geführt.

Das Sägeblatt kann bei einer Tischkreissäge relativ schnell gewechselt werden. Ausgerüstet mit dem passenden Blatt ist es möglich, mit einer Tischkreissäge unterschiedliche Materialien wie Holz, Holzwerkstoffe, Kunststoffe und Leichtmetalle zu sägen.

„Tischkreissägen eignen sich sehr gut zum Sägen von OSB- oder Spanplatten für den Innenausbau. Bei einer gut ausgestatteten Säge, kann die Neigung des Sägeblattes für Gehrungsschnitte verstellt werden.“

– Samuel Heller, Chefredakteur

Auch das Maß, mit dem das Sägeblatt über den Sägetisch hinausragt, kann zum Anfertigen von Schlitzen eingestellt werden. Wenn eine Tischkreissäge über einen Winkelanschlag verfügt, können auch Gehrungsschnitte an breiteren Werkstücken gesägt werden.

Und dadurch sind genauso wie bei der Kappsäge Schifter-Schnitte bzw. Doppelgehrungen möglich.

Für welche Arbeiten soll ich welche Säge wählen?

Kappsägen und Tischkreissägen wurden für bestimmte Aufgaben entwickelt. Sie haben jeweils eigene Stärken für bestimmte Aufgaben.

Wenn ihr eine Säge benötigt, um Schränke, Kommoden oder Regale selbst zu bauen, dann ist eine Tischkreissäge die richtige Wahl. Mit einer Tischkreissäge könnt ihr im Prinzip beliebig große Platten aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff und je nach verwendetem Sägeblatt auch Leichtmetall sägen.

Tischkreissägen sind super für große Möbelplatten

Kappsägen bieten andere Vorteile und Bearbeitungsmöglichkeiten. Sie wurden entwickelt, um längere Werkstücke wie Latten, leisten oder Bohlen präzise abzulängen oder Gehrungsschnitte beispielsweise für Rahmen und Gestelle anzufertigen.

Die Schnittbreite ist aber begrenzt. Bei einer Kapp- und Gehrungssäge sind Schnittbreiten von etwa 200 mm möglich. Bei Kapp-Gehrungs-Zugsägen könnt ihr durch die Zugfunktion Wandpaneele oder Laminat-Platten mit einer Breite von etwa maximal 300 mm sägen. Der Vorteil von Kappsägen ist, dass Winkelschnitte präzise auch in zwei Ebenen durchgeführt werden können.

Bei der Auswahl einer Kappsäge müsst ihr außerdem bedenken, dass die maximale Schnittbreite nur bei rechtwinkligen Sägeschnitten möglich ist. Bei einem 45° Winkel ist die Schnittbreite wesentlich kleiner!

Fazit

Samuel Heller

Kappsägen und Tischkreissägen haben jeweils eigene Vorteile. Mit einer Kappsäge könnt ihr Paneele, Bretter, Leisten und schlanke Bohlen präzise Ablängen sowie Gehrungsschnitte anfertigen.

Mit einer Tischkreissäge seid ihr besser beraten, wenn ihr größere Platten aus Holzwerkstoffen oder Massivholz auf ein bestimmtes Format beispielsweise für den Bau von Möbeln sägen müsst.

Auch wenn Bretter und Bohlen in Längsrichtung geteilt werden müssen, könnt ihr das nur mit einer guten Tischkreissäge.

Perfekt ausgestattet ist eure Werkstatt aber mit beiden Sägen. Denn weder eine Tischkreissäge noch eine Kappsäge ist generell besser. Sie sind nur jeweils für spezifische Aufgaben gedacht.